Oktober-Radtour zum Kirchsee

Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2022. Dies ist die Geschichte der Milchstraße und ihren Abenteuern über dem Kirchsee und ganz anderswo. Um die Milchstraße am Kirchsee in ihrer gänzlichen Schönheit aber überhaupt gebühren würden zu können, klären wir kurz auf, was die Milchstraße eigentlich ist.

Das unsere Erde keine Scheibe ist, sprach sich mittlerweile bis in den letzten Winkel des Vatikans herum. Unsere Galaxie hingegen – also eben jene Milchstraße – ist sehr wohl eine Art Scheibe. Genauer gesagt sieht sie aus wie eine Zimtschnecke, ein spiralförmiger Fladen. Die Milchstraße entstand vor rund 14 Milliarden Jahren mit einem Urknall und wuchs seitdem von der Größe eines Stecknadelkopfes zu einer riesigen Galaxie heran. Würde man sie heute mit Lichtgeschwindigkeit von einem Ende zum anderen durchqueren, bräuchte man 120.000 Jahre. Dennoch ist die Milchstra0e verglichen mit anderen Galaxien nur so mittelgroß. In den unendlichen Weiten des Weltraums wird die Anzahl der vorhandenen Galaxien auf rund eine Billion geschätzt! Und wer glaub nun immer noch, dass wir Menschen alleine im All sind?

Gut möglich, dass wir nicht einmal die einzigen Bewohner unserer Galaxie sind. In den Spiralen der Milchstraße tummeln sich mehrere hundert Millionen Sterne. Jeder Stern ist hierbei eine feurig glühende Sonne mit ihren eigenen Planeten, Monden und Asteroiden. Ein Stern ist also immer auch ein eigenes Sonnensystem – so wie unseres. Unser Sonnensystem liegt dabei eher außen auf der Spirale der Zimtschnecke. Und obwohl die Sonne über das Hundertfache größer ist als unsere Erde, wirkt sie in dem Nebelband der Milchstraße kaum bedeutender als ein leuchtendes Staubkorn. Mit bloßem Auge uns unserer Kamera in der Nacht sehen wir von der Milchstraße nicht mehr als ein Bruchstück der Spirale. Und dennoch ist ihre Schönheit so unermesslich.

Den Begriff „Milchstraße“ verdanken wir übrigens den antiken Griechen, die sich über das herrliche Firmament ebenfalls den Kopf zerbrachen. Sie glaubten daran, dass die Milchstraße durch die Göttin Hera entstand, als diese beim Säugen des Zeus-Sohnes Herakles ihre Milch über den ganzen Himmel verspritzte. Daher auch der Name Galaxis, das griechische Wort für Milch. Heute weiß man, dass der milchige Gürel entlang des Himmels unzählige leuchtende Sterne sind.