Aktuelle Trends und Marktgeschehen beim Edelmetall Gold

Goldanleger konnten sich in den ersten vier Monaten des Jahres 2023 zwischenzeitlich über ein sattes Kursplus von rund 5 Prozent beim gelben Edelmetall freuen. Dabei verlief der Start ins neue Jahr relativ unspektakulär. In den Monaten Januar und Februar notierte Gold bei durchschnittlicher Nachfrage seitwärts. Das änderte sich im März, nachdem die Pleite der Silicon Valley Bank bekannt wurde. Für die aktuell anhaltende Verunsicherung an den Finanzmärkten sorgte das Bankenbeben in der Schweiz. Die kurz vor der Pleite stehende Credit Suisse musste von der UBS übernommen werden. Dabei entstand ein Bankenkoloss mit der 1,5-fachen Bilanzsumme des gesamten Schweizer Bruttoinlandsproduktes. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass noch nicht alle in der Credit Suisse verborgenen Risiken aufgedeckt sind. Dadurch geriet Gold mit seiner „safe haven“- Funktion wieder verstärkt in den Fokus der Anleger. Innerhalb weniger Tage konnte der Goldpreis um 160 Euro/Unze zulegen und notierte am 20.03.23 sogar bei 1.883 Euro/Unze. Bis Ende April konnte der Goldpreis einen Großteil seiner Gewinne verteidigen. In den nächsten Wochen wird das Hauptaugenmerk der Akteure auf den Arbeitsmarktdaten der Eurozone und den USA liegen. Die angespannte Situation ist maßgeblich für die Sorgen der Nationalbanken bezüglich der zukünftigen Inflationsentwicklung. Aktuell gehen Marktteilnehmer nur noch von kleinen Zinsanhebungen in den nächsten Monaten aus. Gegen Jahresende wird die FED dazu übergehen, den Leitzins zu senken, sofern es die Inflationsquote zulässt.

Jungen Menschen wird gerne nachgesagt, spekulativ mit ihrem gesparten Geld umzugehen. Dass das nicht immer stimmt, ergab eine Studie der Reisebank mit dem CFin – Research Center for Financial Services der Steinbeis-Hochschule Berlin. Junge Menschen bis Mitte/Ende 20 haben eine Vorliebe für Gold entwickelt: 23,3 Prozent der Generation Z haben während der Corona-Pandemie Gold gekauft – in der Gesamtbevölkerung waren es hingegen nur 15,6 Prozent.

„Es hat uns definitiv überrascht, dass ausgerechnet die Generation Z deutlich stärker als der Durchschnitt in Gold investiert hat“, so Jens Kleine, Professor an der Steinbeis-Hochschule, der die Studie erstellt hat. „Offenbar sind die Argumente, die für Gold sprechen, wie zum Beispiel Wertabsicherung und Inflationsschutz, auch in dieser Generation deutlich zum Tragen gekommen.“

Da Gold keine Zinsen oder Dividenden abwirft, eignet es sich nur bedingt zum alleinigen Aufbau eines Vermögens. Aber, und das ist für die krisengeplagte und oftmals desillusionierte Generation Z viel wichtiger: Es sichert Ersparnisse ab. Aktien unterliegen Schwankungen, Banken können zusammenbrechen und Kunden mit nichts zurücklassen – Gold hingegen verliert nicht an Wert.