(Lesezeit: ca. 2:00 Minuten)
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Wer etwa denkt, dass Seen nicht fließen, der irrt. So wird der Tegernsee von zahlreichen Zuflüssen im südlichen Tegernseer Tal gespeist, die allesamt in den umliegenden Bergen als Quelle aus der Erde treten und in den Tegernsee fließen. Doch dort bleibt das Wasser nicht, sonst würde das Seeufer ja stetig steigen. Der See entwässert sich an seinem nördlichen Ufer in Gmund über seinen einzigen Ablauf in die Mangfall. Und somit ist auch ein See wie der Tegernsee in einem ständigen Fluss. Die Mangfall wiederum schlängelt sich bis zu ihrem Zusammenfluss mit dem Inn in Rosenheim auf insgesamt 58 Kilometern durch das bayerische Oberland. Sie wird ihrerseits auch wieder von zahlreichen Zuflüssen gespeist, darunter die Schlierach, die den Schliersee entwässert. Bei so viel Wasser ist es kaum verwunderlich, dass sich der Mensch die Wasserkraft in der Region bereits seit dem Mittelalter zunutze macht. Gerade die Mangfall ist seit Jahrhunderten Schauplatz der industriellen Nutzung. Zunächst wurden Wassermühlen errichtet, im Jahre 1810 dann eine Saline in Rosenheim. Im 19. und 20. Jahrhundert siedelten sich Fabriken und Kraftwerke an, die Mangfall wurde verbaut und in zahlreiche Kanäle abgeleitet. So diente die Wasserkraft der ansässigen Industrie als Energiequelle und zur Holztrift. Doch wo der Mensch allzu sehr in die Natur eingreift, bleibt das Ökologische Gleichgewicht nicht selten auf der Strecke. Heute setzt man auf die Renaturierung der Mangfall, um dem Fischsterben entgegenzuwirken und mehr natürlichen Lebensraum für die heimischen Tierarten zu schaffen.
Wanderung durch das idyllische Mangfalltal
Unsere Wanderung startet am S-Bahnhof Kreuzstraße. Am Bahnhof überqueren wir die Gleise Richtung Osten und biegen sofort links in den Waldweg in Richtung Grubmühle ein. Wir durchwandern den Teufelsgraben, unterwandern die Teufelsgrabenbrücke, ein Aquädukt aus dem Jahr 1890, und gehen auf diesem Weg weiter bis zum „Mangfallknie", die Stelle, an der die Mangfall eine 135 Grad-Schleife Richtung Südosten einschlägt. Hier überqueren wir den Fluss, folgen der Straße nach rechts ein steiles Stück bergauf durch den Wald bis nach Kleinhöhenkirchen. An der Mangfalltal -Alm biegen wir rechts auf den Leonhardweg ein, der uns wieder zur Mangfall hinunterführt. Wir passieren die Brücke, ohne den Fluss zu überqueren und gehen bei den Häusern links in den Wald hinauf (nicht den Trampelpfad direkt am Ufer). Wir halten uns auf den immer breiter werdenden Wegen aufwärts bis zu einer Verzweigung zweier Forststraßen. Wir folgen einer der beiden bergab Richtung Wasser (beide Straßen vereinigen sich ein Stück später wieder) und treffen letztendlich auf eine Asphaltstraße, die zur Brücke über die Mangfall führt. Hier überqueren wir die Mangfall. Für eine ca. 5 Kilometer lange Erweiterung der Tour könnten wir nach der Brücke links abbiegen und den Weg hin und zurück zum Waldrestaurant Malmühle gehen. Für die kürzere Route biegen wir nach der Brücke rechts ab auf den Aumühler Weg und folgen diesem bis nach Hohendilching. An der Kirche vorbei halten wir uns links abbiegend zum Ortsrand und schließlich rechts auf der Straße, die uns über freies Feld und ein Stück durch den Wald wieder zum Bahnhof Kreuzstraße zurückbringt.
Die Verwendeten Bilder und Texte zu dieser Wanderung wurden uns freundlicherweiße vom Fotoclub Wolfratshausen zur Verfügung gestellt.
Foto und Text: © Sandra Ilmberger
Für die Richtigkeit der Angaben und für Schäden jeglicher Art im Zusammenhang mit den aufgeführten Wandervorschlägen übernehmen wir keine Haftung. Dies gilt insbesondere für den Zustand der zu benutzenden Wege. Die Benutzung der Straßen und Wege erfolgt ausschließlich in Eigenverantwortung. Bei den Zeit- und Streckenanageben handelt es sich um Richtwerte. Bitte besorgen Sie sich vor Beginn einer Tour das entsprechende Kartenmaterial und ggf. die passende Ausrüstung!