WhatsApp-Betrug, falscher Polizeibeamte, etc.

Welche Betrugsmaschen sind aktuell im Umlauf und was tun im Betrugsfall? Wir haben mit Maximilian Hendlmeier von der Polizeiinspektion Grünwald gesprochen.

(Lesezeit: ca. 09:30 Minuten)

Bei den drei häufigsten aktuellen Betrugsmaschen handelt es sich um den "Schockanruf", den "falschen Polizeibeamten" und den "WhatsApp/SMS-Betrug". Wir haben für Sie die wichtigsten Infos zu den jeweiligen Taten zusammengefasst. Zudem finden Sie noch eine Liste mit Tipps, wie Sie sich im Vorfeld vor einem Betrug schützen können und was Sie konkret im Betrugsfall tun sollten.

Das sollten Sie im Betrugsfall tun:

  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und legen Sie im Zweifel einfach auf. Anschließend kontaktieren Sie bitte direkt die Polizei über die Nummer 110.
  • Schämen Sie sich nicht, falls Sie einen solchen Betrug zu spät erkannt haben, die Täter sind teilweise sehr geschickt in der Gesprächsführung. Sie sind nicht alleine mit diesem Problem. Die Polizei kann Ihnen nur helfen, wenn die Polizei auch von solchen Anrufen erfährt.
  • Teilweise ist es sogar noch möglich, das bereits überwiesene Geld mit Hilfe Ihrer Bank zurückzuholen oder das Konto des Täters zu sperren.

Maximilian Hendlmeier
Polizeihauptmeister & Kontaktbereichsbeamter
Polizeiinspektion Grünwald

Bei den drei häufigsten aktuellen Betrugsmaschen handelt es sich um den "Schockanruf", den "falschen Polizeibeamten" und den "WhatsApp/SMS-Betrug". Wir haben für Sie die wichtigsten Infos zu den jeweiligen Taten zusammengefasst. Zudem finden Sie noch eine Liste mit Tipps, wie Sie sich im Vorfeld vor einem Betrug schützen können und was Sie konkret im Betrugsfall tun sollten.

Das sollten Sie im Betrugsfall tun:

  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und legen Sie im Zweifel einfach auf.
    Anschließend kontaktieren Sie bitte direkt die Polizei über die Nummer 110.
  • Schämen Sie sich nicht, falls Sie einen solchen Betrug zu spät erkannt haben, die Täter sind teilweise sehr geschickt in der Gesprächsführung. Sie sind nicht alleine mit diesem Problem. Die Polizei kann Ihnen nur helfen, wenn die Polizei auch von solchen Anrufen erfährt.
  • Teilweise ist es sogar noch möglich, das bereits überwiesene Geld mit Hilfe Ihrer Bank zurückzuholen oder das Konto des Täters zu sperren.

Maximilian Hendlmeier
Polizeihauptmeister & Kontaktbereichsbeamter
Polizeiinspektion Grünwald

Betrugsmaschen

Welche Tricks bzw. Betrugsmaschen können Sie aktuell am häufigsten beobachten?

Schockanruf:
Bei dem Schockanruf werden Sie auf Ihrem Telefon angerufen. Am Telefon ist meist eine weinende Frau, welche kaum zu verstehen ist. Anschließend wird das Telefon an einen angeblichen Polizisten/Staatsanwalt/Richter weitergegeben. Dieser teilt anschließend mit, dass die angebliche Tochter einen Autounfall hatte, bei welchem eine andere Person tödlich verletzt wurde. Die Tochter müsse jetzt in das Gefängnis, falls keine Kaution von z.B. 50.000 Euro bezahlt wird. Dieses Geld, alternativ auch Wertgegenstände, soll dann einem Abholer übergeben werden. Mit dieser Masche wird auf die Geschädigten massiv Druck aufgebaut und es gelingt den Tätern leider immer wieder an Geld oder Wertgegenstände zu kommen.

Falscher Polizeibeamter:
Bei dem Betrugsfall des falschen Polizeibeamten werden Sie ebenso angerufen. Zu Beginn des Gesprächs stellt sich ein angeblicher Polizist meist mit einem Namen und einer Dienststelle vor. Anschließend wird mitgeteilt, dass es in der Nachbarschaft einen Einbruch gab. Im weiteren Verlauf wird mitgeteilt, dass z.B. zwei der vier Täter festgenommen wurden, jedoch wurde bei einem Täter ein Zettel mit Ihrem Namen aufgefunden und z.B. dem Vermerk 15.000 Euro. Im weiteren Gespräch geht es dann bereits um Geld/ Wertgegenstände und dass diese im Haus oder bei der Bank nicht mehr sicher seien. Der angebliche Polizist versucht Sie zu überreden, das Geld/ die Wertgegenstände einem angeblichen Kollegen der Kriminalpolizei zu übergeben, um diese dann angeblich für Sie sicher zu "verwahren". Diese Betrugsmasche ersetzte den noch vor einigen Jahren aktuellen Enkeltrick. Die Betrugsmasche ist zum Glück bereits vielen Personen bekannt und es kommt nur noch selten zu Übergaben von Geld oder Wertgegenständen.

WhatsApp/SMS-Betrug:
Bei dem WhatsApp/SMS-Betrug erhalten Sie eine Nachricht einer unbekannten Nummer, die Person gibt sich für Ihren Sohn oder Ihre Tochter aus. Ihrem "Kind" sei das Mobiltelefon entwendet worden oder es sei angeblich kaputt gegangen. Im weiteren Verlauf gibt es einen kurzen Nachrichtenaustausch mit dem angeblichen Kind, welches dann um eine Überweisung bittet, da zufälligerweise auch das Onlinebanking nicht funktioniert. Diese Masche ist die Neueste und führt leider immer wieder zu Überweisungen von Geschädigten. Um diese Masche zu durchschauen, müssten Sie lediglich Ihre Kinder mit der eigentlichen Nummer kontaktieren.

Auf wen es die Täter abgesehen haben

Welche Zielpersonen (z.B. Senioren, Jugendliche etc.) sind am anfälligsten Opfer eines Verbrechens zu werden?

Die Opfer von Trickbetrügen im Zuständigkeitsbereich der Münchner Polizei sind bislang nahezu ausschließlich lebensältere und aus Tätersicht hinreichend vermögende Menschen. Jüngere Personen werden z.B. eher Opfer eines Fakeshops im Internet.

Wie die Täter vorgehen

Wie suchen die Täter ihre Zielpersonen aus? Ist da ein bestimmtes Vorgehen zu beobachten?

Von den Tätern werden teilweise Einträge von Telefonbüchern verwendet, welche darauf schließen lassen, dass es sich um lebensältere Personen handelt. Die Täter orientieren sich z.B. an nicht mehr so gebräuchlichen Vornamen wie Albert, Frieda, Käthe, Margarete usw.

Eine gute Möglichkeit dies zu umgehen, wäre es z.B. den Namen Albert Mustermann mit A. Mustermann abkürzen zu lassen. Alternativ können Sie sich auch aus dem Telefonbuch löschen lassen. Die Löschung kann z.B. über die Servicehotline Ihres Telefonanbieters erfolgen.

Kontaktwege der Täter

Welche Kanäle nutzen Betrüger, um ihre Opfer in die Irre zu führen?

Die Betrüger nutzen aktuell meistens das Telefon, selten gibt es noch Fälle von angeblichen Hausbesuchen durch falsche Handwerker. Vermutlich wollen die Täter möglichst lange unerkannt bleiben und scheuen eher den persönlichen Kontakt.

Neue Betrugsmaschen entstehen

Können Sie sagen, mit welcher Art von Betrugsmaschen die Polizei in der Zukunft rechnet? Gibt es da so etwas wie den "neuesten Trend"?

Die Geschichten hinter den Betrugsformen werden sich immer mal wieder ändern. Im Moment hört man auch vieles zum Thema Krypto (illegale Geschäfte mit Kryptowährungen) oder zu Deepfakes (täuschend echt wirkende, manipulierte Bild-, Audio- oder auch Videoaufnahmen). Das Ziel von diesen Straftaten ist es jedoch immer Geld oder Wertgegenstände zu erlangen. Spätestens bei einer verlangten Überweisung oder einer Übergabe sollte man hellhörig werden.

Gerne werden als Betrugsform auch gefälschte Internetshops verwendet. Werden Sie misstrauisch, wenn als Zahlungsart nur Vorabüberweisungen möglich sind. Teilweise sind die Preise der Artikel auch die günstigsten am Markt, um möglichst viele "Kunden" anzulocken. Wenn Sie sich bei einer Seite nicht sicher sind, recherchieren Sie in einer Suchmaschine (z.B. Google) zu der Internetseite. Bei vielen angezeigten Betrugsdelikten hätte man somit eine Betrugsabsicht herausfinden können.

Tipps: So vermeiden Sie einen Betrug im Vorfeld!

  • Ein gesundes Misstrauen ist die beste Prävention.
  • Die angezeigte Nummer auf dem Telefondisplay kann vorgetäuscht sein. Es ist z.B. möglich bei Ihnen, aus der ganzen Welt, mit der 089/110 anzurufen.
  • Sprechen Sie immer mit nahestehenden Personen oder Familienangehörigen über ungewöhnliche Telefonanrufe.
  • Gehen Sie nicht ans Telefon, wenn die Nummer unterdrückt oder Ihnen nicht bekannt ist.
  • Lassen Sie den Anrufenden auf Ihren Anrufbeantworter sprechen und vergewissern Sie sich im Zweifel über den Notruf 110 in Ruhe, ob es mit dem Anruf seine Richtigkeit haben kann.
  • Machen Sie keine Angaben über finanzielle Verhältnisse am Telefon.
  • Die Polizei oder vergleichbare Amtspersonen werden Sie niemals telefonisch um die Aushändigung von Bargeldbeträgen oder Wertsachen bitten.
  • Die Übergabe eines Vermögensbetrages oder einer angeblichen "Kaution" schützt keinesfalls vor Strafverfolgung, noch ist eine ärztliche Behandlung von einer vorherigen Geldzahlung abhängig.
  • Übergeben Sie grundsätzlich niemals Geld an fremde Personen und stellen Sie auch niemals Wertgegenstände zur Abholung vor die Tür.
  • Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
  • Bewahren Sie Ihre Wertsachen im eigenen Safe oder im Schließfach Ihrer Bank auf.

Hilfeseiten Ihrer Raffeisenbank Isar-Loisachtal eG

Phishing-Warnungen

Phishing-Warnungen

Hier finden Sie aktuelle Warnhinweise und Infos über typische Tricks beim Phishing.

mehr

Phishing und Trojaner

Phishing Trojaner

Lesen Sie hier, wie Sie Phishing und Trojaner erkennen und wie Sie sich am besten davor schützen.

mehr

Notrufnummern

Karte sperren

Hier finden Sie die Notrufnummern zum Sperren Ihrer Debitkarte, Kreditkarte oder Ihres OnlineBankings.

mehr

Betrugsfall Skimming

Skimming

Seien Sie aufmerksam am Geldautomaten und achten Sie auf Manipulationen.

mehr

Disclaimer